Einsatz
- Für Heim- und Handwerker
- Gebinde 1K bis 4000 ml
- Gebinde 2K bis 1500 ml
- Für Viskositäten von niedrig bis mittel
- Kraftübersetzungen von 6:1 bis 35:1
- Kosten: 2 € – 200 € (variiert je nach Modell)
Manuelle Kartuschenpressen sind in der Anschaffung am preiswertesten, dennoch gibt es innerhalb dieser Antriebsart auch Preisunterschiede. Die Haltbarkeit hängt von der Qualität der Kartuschenpresse ab, manche Modelle sind aus Kunststoff, andere aus Metall. Ersatzteile gibt es nur selten und bei einem geringen Anschaffungswert lohnt eine Reparatur nicht.
Das Auspressen von Kleb- und Dichtstoffen gestaltet sich mit manuellen Kartuschenpressen eher ungleichmäßig und kraftaufwendig. Trotzdem eignen sie sich für die gelegentliche Anwendung (z. B. für Projekte) und niedrigviskose Materialien. Manuelle Kartuschenpressen eignen sich auch für punktuelle Verklebungen sehr gut. Die Modelle sind in verschiedenen Druckkraftübersetzungen verfügbar. Je höher die Kraftübersetzung, desto geringer wird die Austragsmenge je Hub.
Die Nutzung von manuellen Kartuschenpressen ist die einfachste Möglichkeit, in der Handapplikation Kleb- und Dichtstoffe auszutragen. Sie eignen sich für gelegentliche und kleine Anwendungen.
Kraftübersetzung bei manuellen Kartuschenpressen
Wenn der Wert einer physikalischen Größe in einen anderen Wert derselben Größe umgewandelt wird, spricht man bei diesem Vorgang in der Technik von Übersetzung.
Es gibt manuelle Kartuschenpressen mit unterschiedlichen Kraftübersetzungsverhältnissen. Je nach Modell können diese bei 7:1, 10:1, 12:1, 18:1, 25:1 bis 35:1 liegen. Das heißt, dass mit einer Druckausübung von 1 kg am Handgriff, je nach Modell, zwischen 7 kg und 35 kg Druck auf die Kartusche ausgeübt wird.
Folglich wird bei steigender Kraftübersetzung die Austragsmenge je Hub geringer. Die Kraft, die der Anwender aufbringen muss, verringert sich hingegen.
Qualitätsmerkmale bei manuellen Kartuschenpressen – Schubplatte und Schubstange
In der heutigen Zeit, da der Preis eines Produkts bei der Kaufentscheidung eine wichtige Rolle spielt, werden mehr und mehr manuelle Kartuschenpressen minderwertiger Qualität gekauft . Dabei ist es essenziell, auf die Qualität einiger Bauteile zu achten, um den Kleb- oder Dichtstoff in der richtigen Art und Weise auftragen zu können.
SCHUBKLOTZ/SCHUBPLATTE
Eines der Qualitätsmerkmale bei manuellen Kartuschenpressen ist die Beschaff enheit des Schubklotzes. Der Schubklotz überträgt die Kraft vom Griff zur Schubstange. Hierbei kommt es nicht nur auf die Dicke des Klotzes an, sondern auf Dicke in Verbindung mit Härte: je härter der Schubklotz, desto mehr Kraft kann übertragen werden. Im Folgenden einige Beispiele:
SCHUBSTANGE
Ein weiteres Qualitätsmerkmal bei manuellen Kartuschenpressen ist die Schubstange. Die Schubstange wird durch die Handbewegung des Anwenders angetrieben und dient letztlich dem Auspressen des Materials. Ähnlich wie bei dem Schubklotz gilt auch hier: je härter die Schubstange, desto mehr Kraft kann übertragen werden. Bei geringer Härte, d. h. billigem Stahl, bilden sich bereits nach der ersten Anwendung Einkerbungen im Metall der Schubstange. Gehärteter Stahl hingegen weist keine Einkerbungen auf.
Merksatz: „Je härter der Schubklotz und die Schubstange, desto mehr Kraft kann übertragen werden.“
Es gilt wie bei allen Werkzeugen der Merksatz: „Wer billig kauft, kauft mehrfach und damit am teuersten, da die Haltbarkeit um ein Vielfaches niedriger ist als bei Qualitätsprodukten.“
Ermüdung bei der Verwendung von manuellen Kartuschenpressen
Der teuerste Kostenfaktor ist in der Regel die Arbeitszeit. Daher ist die Ermüdung ein wichtiger Punkt bei der manuellen Verarbeitung von Klebstoffen. Die Ermüdung und der damit einhergehende Leistungsverlust tritt sehr viel schneller auf, als von den meisten Anwendern, aber auch einigen Fachleuten, vermutet. Der Test wurde an zwei unterschiedlichen Tagen wiederholt (blaue Linie und rote Linie). An dem folgenden Beispiel lässt sich gut erkennen, dass ein deutlicher Leistungsabfall bereits nach der zweiten Kartusche eintritt. Zwischen den Kartuschen wurde jeweils eine Pause von acht Minuten eingelegt.
Schon bei der Verarbeitung der ersten Kartusche ist deutlich der Mengenrückgang zu sehen. Nach einer Pause wurde die zweite Kartusche verarbeitet. Hier wird deutlich, dass die Durchschnittsmenge schon niedriger liegt als bei der ersten Kartusche. Bei der dritten Kartusche nimmt die Austragsrate weiter ab – und es kommen erste Schmerzen im Unterarm dazu.
Im Vergleich lässt sich deutlich erkennen, dass mit der pneumatischen und mit der akkubetriebenen Kartuschenpresse ein Leistungsabfall ausbleibt. Gleichzeitig ist die Verwendung dieser Geräte für den Anwender ergonomischer.